
Wenn der Körper spricht – und warum wir ihn so lange überhören
Das Problem ist nicht das Problem.
Das Problem ist die Einstellung zum Problem.
„Geh du vor“, sprach die Seele zum Körper. „Auf mich hört er nicht.“
Ein Satz, der in seiner Kürze alles sagt.
Wie oft übergehen wir unsere innere Stimme, unsere Intuition, unsere Gefühle – bis der Körper irgendwann die Sprache der Seele übernimmt?
Und zwar deutlich. Unübersehbar. Unüberhörbar.
Mit Schlaflosigkeit, Verspannungen, Magenkrämpfen. Mit Rückenschmerzen, Tinnitus oder völliger Erschöpfung.
Und dann stehen wir da – und fragen uns: „Warum passiert mir das?“
Die stille Stimme der Seele
Die Seele spricht leise.
Sie sagt Dinge wie:
– „Ich fühle mich nicht mehr wohl in diesem Job.“
– „Ich bin einsam, obwohl ich unter Menschen bin.“
– „Ich brauche eine Pause.“
Doch oft hören wir nicht hin. Oder wir hören – und machen weiter wie bisher.
Warum?
Weil es nicht reinpasst.
Weil man doch „funktionieren“ muss.
Weil man keine Schwäche zeigen will.
Weil „später“ vielleicht mal Zeit ist – aber heute sicher nicht.
Der Körper als letzter Bote
Der Körper ist geduldig. Sehr sogar.
Er trägt uns durch lange, stressige Zeiten. Durch Anpassung, durch Kummer, durch Druck.
Aber er vergisst nichts.
Und irgendwann – wenn die Seele zu lange ignoriert wurde – übernimmt er das Ruder.
Dann spricht er – mit Symptomen.
Nicht aus Bosheit.
Sondern weil er dich schützen will.
Weil er das einzige Sprachrohr ist, das du noch ernst nimmst.
Psychosomatik ist kein „eingebildet“ – sondern ein „übersehen“
Viele Beschwerden haben keine klare medizinische Ursache.
Aber sie haben eine klare Botschaft.
Psychosomatische Beschwerden sind echte Symptome – mit einer inneren Quelle.
Vielleicht schlägt dir etwas „auf den Magen“.
Vielleicht „trägst du zu viel auf deinen Schultern“.
Vielleicht „kannst du etwas nicht mehr hören“ – und dein Ohr pfeift es dir Tag und Nacht.
Die Sprache des Körpers ist metaphorisch – aber weise.
Und je eher du lernst, sie zu verstehen, desto früher kannst du reagieren.
Was tun, wenn der Körper spricht?
Nimm ihn ernst.
Nicht nur das Symptom, sondern die Botschaft dahinter.
Was könnte es dir sagen wollen?Frage dich: Was habe ich überhört?
Gab es schon Signale – Müdigkeit, Gereiztheit, Frust?
Gab es Gedanken, die du weggeschoben hast?Schaffe Räume für Rückverbindung.
Meditation, Spaziergänge, Atemübungen – alles, was dich wieder mit dir selbst verbindet.Sprich mit deinem Körper wie mit einem alten Freund.
Stell dir vor, er hätte dir all die Jahre gedient – geduldig, treu, schweigend.
Und jetzt bittet er um Aufmerksamkeit.
Würdest du ihm zuhören?Hole dir Unterstützung.
Manchmal braucht es einen Blick von außen – durch Coaching, Therapie oder einen vertrauten Menschen – um den eigenen blinden Fleck zu erkennen.
Fazit: Je früher wir hören, desto leiser darf die Botschaft sein
Du musst nicht warten, bis dein Körper laut wird.
Du darfst schon vorher auf die leisen Hinweise achten.
Die Unruhe, die Sehnsucht, das leise „So nicht mehr“.
Denn der Körper ist kein Feind, der dich ausbremst.
Er ist dein Freund, der sagt:
„Hör auf dich zu übergehen – bevor du dich verlierst.“