Steingesicht mit geschlossenen Augen in Steinwand

Grenzen setzen - ohne schlechtes Gewissen

August 13, 20253 min read

Das Problem ist nicht das Problem.
Das Problem ist die Einstellung zum Problem.

Grenzen setzen – ohne schlechtes Gewissen

…weil ein Nein zu anderen oft ein Ja zu dir selbst ist

„Kannst du kurz …?“
„Du bist doch so gut in …“
„Es dauert auch gar nicht lange.“

Und bevor du es richtig merkst, stehst du wieder da, machst Überstunden, übernimmst Aufgaben, die nicht deine sind, oder hörst dir Geschichten an, die dich innerlich auslaugen.
Nicht, weil du es musst – sondern weil es dir schwerfällt, Nein zu sagen.

Warum Grenzen so schwerfallen

Viele von uns haben schon früh gelernt, dass „lieb“ sein heißt:

·       anderen helfen

·       Erwartungen erfüllen

·       den Frieden wahren

Wer Grenzen setzte, galt als schwierig oder egoistisch.
Die Botschaft im Unterbewusstsein:
„Wenn ich Nein sage, werde ich weniger gemocht.“
Dazu kommt: Hilfsbereite Menschen ziehen oft Menschen an, die genau das
ausnutzen – bewusst oder unbewusst.

Übergriffigkeit ist weit verbreitet

Und sie kommt in vielen Formen:

·       Zeitübergriff: Kollegen, die regelmäßig „nur mal schnell“ was brauchen – und deinen Feierabend kosten.

·       Energieübergriff: Freunde, die immer anrufen, wenn sie in Not sind – und verschwinden, wenn es dir schlecht geht.

·       Emotionaler Übergriff: Menschen, die dir ihre Meinung über dein Leben ungefragt aufdrücken.

Nicht jeder meint es böse. Manche merken gar nicht, dass sie Grenzen überschreiten – weil du sie nie klar gezogen hast.

Grenzen setzen ist Selbstfürsorge

Ein Nein zu jemand anderem kann ein Ja zu dir selbst sein:

·       Ja zu deiner Erholung

·       Ja zu deinen Prioritäten

·       Ja zu deiner mentalen Gesundheit

Ohne Grenzen läufst du Gefahr, auszubrennen – und dann kannst du auch für niemand anderen mehr da sein.

Wie du Grenzen setzt – ohne dich schuldig zu fühlen

1) Erkenne deine eigenen Grenzen

Bevor du sie setzen kannst, musst du wissen, wo sie sind.
Achte auf Signale wie: genervt sein, innerlich „kein Bock“ fühlen, körperliche Anspannung.
Das sind deine persönlichen Grenzpfähle.

2) Kurz, klar, freundlich formulieren

„Das passt für mich gerade nicht.“
„Ich habe im Moment keinen Raum dafür.“
Keine langen Erklärungen – je mehr du dich rechtfertigst, desto mehr bietest du Angriffsfläche.

3) Übe kleine Neins

Sag erst bei Kleinigkeiten ab: „Danke, aber heute nicht.“
Je öfter du merkst, dass die Welt nicht untergeht, desto leichter wird’s.

4) Ersetze Schuld durch Klarheit

Du bist nicht verpflichtet, alles für alle zu tun.
Deine Zeit, Energie und Aufmerksamkeit sind
wertvolle Ressourcen. Du darfst entscheiden, wie du sie einsetzt.

5) Erkenne Ausnutzung

Wenn jemand nur meldet, wenn er etwas braucht – aber nie gibt – ist das kein „Freund“, sondern ein einseitiger Nutzenbezieher.
Solche Beziehungen dürfen kleiner werden.

6) Sei vorbereitet auf Reaktionen

Nicht jeder wird begeistert reagieren, wenn du plötzlich Grenzen setzt.
Das ist kein Zeichen, dass du falsch liegst – sondern oft, dass die Grenze
überfällig war.

Grenzen machen Beziehungen klarer

Menschen, die dich respektieren, werden deine Grenzen akzeptieren.
Menschen, die das nicht tun, zeigen dir damit, dass sie mehr an deinem Nutzen als an dir interessiert sind.

Grenzen schützen nicht nur dich – sie reinigen auch dein Umfeld.

Vielleicht fühlt es sich am Anfang ungewohnt an, Nein zu sagen.
Aber irgendwann merkst du:
Dein Nein zu Überforderung ist ein Ja zu innerer Ruhe.
Dein Nein zu Ausnutzung ist ein Ja zu gesunden Beziehungen.
Und dein Nein zu Übergriffigkeit ist ein Ja zu deinem Selbstwert.

Und das ist ein Ja, das niemand außer dir geben kann.

Heilpraktikerin für Psychotherapie, Hypnosetherapie, Hypnoseausbildungen

Andrea Blume

Heilpraktikerin für Psychotherapie, Hypnosetherapie, Hypnoseausbildungen

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