Aufwachen

Wachstum

May 05, 20253 min read

“Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind." - Albert Einstein

Warum eine Einstellungsänderung nicht nur Probleme löst – sondern dich wachsen lässt

Es gibt diesen Satz, den man oft hört, wenn sich das Leben mal wieder in den Weg stellt:
„Du musst einfach nur deine Einstellung ändern.“
Klingt simpel, fast schon wie ein Ratschlag aus einem Kalenderspruch – aber in Wahrheit steckt dahinter eine der kraftvollsten Methoden zur persönlichen Weiterentwicklung.

Der Trick mit der Perspektive

Stell dir vor, du schaust durch ein Fenster auf die Welt. Deine Gedanken, Erfahrungen, Werte – all das sind wie kleine bunte Aufkleber auf der Scheibe. Sie beeinflussen, was du siehst, wie du es bewertest und vor allem: wie du reagierst.

Wenn du deine Einstellung änderst, dann nimmst du einen dieser Aufkleber ab – oder ersetzt ihn durch einen neuen. Plötzlich ist da mehr Durchblick. Mehr Klarheit. Vielleicht siehst du sogar etwas, das vorher gar nicht sichtbar war. Und das Beste: Du musst die Welt da draußen gar nicht ändern. Nur deinen Blick darauf.

Das ist keine kleine Sache. Das ist Persönlichkeitsentwicklung.

Ein Beispiel aus dem echten Leben

Ich erinnere mich gut an eine Situation, in der ich tagelang mit einem Kollegen aneinandergeraten bin. Ich hatte das Gefühl, er blockiert alles. Kein Vorschlag war gut genug, kein Projekt ging voran. Mein erster Gedanke: „Der bremst mich aus!“ – und zack, schon klebte der Aufkleber „Verhinderer“ auf meiner Fensterscheibe.

Bis ich – etwas widerwillig – meine Einstellung überprüfte: Was, wenn er nicht blockiert, sondern einfach einen viel höheren Anspruch an Sorgfalt hat? Was, wenn er nur Dinge anders priorisiert als ich?
Mit diesem Perspektivwechsel wurde aus dem „Verhinderer“ plötzlich ein Kollege, der meine blinden Flecken ergänzen konnte. Wir haben schließlich gemeinsam einen Lösungsweg gefunden – und, wer hätte es gedacht, ich bin daran gewachsen.

Einstellung ändern = Identität verändern

Jedes Mal, wenn du dich entscheidest, anders auf etwas zu schauen – sei es ein Konflikt, eine Niederlage oder deine eigene Unsicherheit – veränderst du nicht nur den Moment. Du veränderst dich selbst. Du wirst ein bisschen flexibler. Ein bisschen freier. Und vielleicht sogar ein bisschen weiser.

Es ist wie ein kleines Training fürs Ich:
🧠 Statt: "Ich bin so."
➡️ Mehr: "Ich bin bereit, mich weiterzuentwickeln."

Und das braucht Mut. Denn eine veränderte Einstellung fühlt sich manchmal an wie eine Mini-Krise. Du verabschiedest dich von alten Überzeugungen, die dir vielleicht lange Sicherheit gegeben haben. Aber du bekommst etwas zurück, das viel wertvoller ist: persönliche Reife.

Und wenn’s nicht sofort klappt?

Natürlich klappt das nicht immer sofort. Manchmal kleben die alten Aufkleber ziemlich hartnäckig. Wir sind alle Menschen – auch Günther, mein innerer Schweinehund, meldet sich dann gern mal und meint: „Lass uns lieber in alten Mustern bleiben. Das ist sicherer.“
Aber genau in solchen Momenten liegt die Einladung, über uns hinauszuwachsen. Nicht, weil wir müssen. Sondern weil wir dürfen.

Fazit: Probleme lösen ist gut. Sich selbst weiterentwickeln ist besser.

Eine neue Einstellung kann ein Türöffner sein – raus aus der Schleife des Grübelns, rein in eine aktivere, bewusstere Haltung zum Leben. Und mit jeder bewussten Entscheidung für eine andere Sichtweise wächst du. Schritt für Schritt.

Du bist nicht hier, um perfekt zu sein.
Aber du bist hier, um zu lernen, zu wachsen – und hin und wieder deine Fensterscheibe sauber zu machen.

Heilpraktikerin für Psychotherapie, Hypnosetherapie, Hypnoseausbildungen

Andrea Blume

Heilpraktikerin für Psychotherapie, Hypnosetherapie, Hypnoseausbildungen

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