Steingesicht mit geschlossenen Augen in Steinwand

Warten auf den perfekten Moment - und warum er nie kommt

August 13, 20253 min read

Das Problem ist nicht das Problem.
Das Problem ist die Einstellung zum Problem.

Warten auf den perfekten Moment – und warum er nie kommt

…und wie du trotzdem loslegen kannst

„Wenn ich erst mal 10 Kilo abgenommen habe, dann …“
„Wenn ich hier aufgeräumt habe, dann …“
„Wenn der richtige Zeitpunkt kommt, dann …“

So beginnt oft ein innerer Dialog, der sich gemütlich im Kopf einrichtet – und Jahre dort wohnen kann.

Das schöne Geschirr bleibt im Schrank und darf nur an Weihnachten ans Licht.
Das Kleid, in dem du dich wunderbar fühlst, hängt da wie ein Kunstwerk – aber „die richtige Gelegenheit“ kommt einfach nicht.
Die Einladung zum Tanzkurs, der schon immer auf deiner Liste steht, bleibt unbeantwortet.
Wir warten. Und warten. Und warten.

Warum wir warten

Warten auf den perfekten Moment ist oft kein Zeitproblem – es ist ein Sicherheitsproblem.
Wir wollen das Risiko minimieren: nicht peinlich wirken, nicht scheitern, nicht enttäuscht werden.
Perfekter Moment = keine Gefahr.

Hinzu kommt: Wir haben gelernt, dass Belohnungen „verdient“ werden müssen.
Das schöne Kleid darf erst, wenn wir „gut genug“ sind.
Das besondere Geschirr nur, wenn es „wirklich wichtig“ ist.
Das Glück? Bitte erst nach dem richtigen Zeitpunkt.

Die Illusion vom perfekten Moment

Der „richtige“ Moment ist oft wie ein Regenbogen: wunderschön – aber sobald du da bist, rutscht er weiter.
Du nimmst ab – und merkst, jetzt müsste noch der Bauch flacher sein.
Du räumst auf – und findest doch, dass es nicht „schön genug“ ist für Gäste.
Du hast Zeit – aber jetzt fehlt die Energie.

Das Warten verschiebt das Leben immer wieder auf „später“ – und „später“ hat die Angewohnheit, manchmal nie zu kommen.

Wie du aus dem Warten aussteigst

1) Ersetze „wenn, dann“ durch „jetzt“

·       Wenn ich 10 Kilo abgenommen habe, dann kaufe ich mir das Kleid → Ich kaufe es jetzt und trage es – der Rest ist Bonus.

·       Wenn ich aufgeräumt habe, dann lade ich Freunde ein → Ich lade sie jetzt ein, und sie dürfen gern sehen, dass hier gelebt wird.

2) Finde das Mini-Fenster

Perfekte Momente sind selten – kleine Chancen gibt es täglich.
Das Kleid zum Einkaufen anziehen.
Das gute Geschirr beim Frühstück benutzen.
Die Kerzen auch am Dienstag anzünden.

3) Übe „Alltagsluxus“

Statt auf den Geburtstag, das Jubiläum oder Weihnachten zu warten:

·       Trink den Lieblingskaffee aus der schönsten Tasse.

·       Geh allein ins Kino, einfach weil du Lust hast.

·       Mach ein Picknick im Wohnzimmer.

Das gibt deinem Gehirn das Signal: „Ich darf jetzt genießen, nicht erst später.“

4) Frage: „Was würde ich tun, wenn ich nicht warten dürfte?“

Wenn dir jemand sagt: „Morgen gibt’s das nicht mehr“ – was würdest du heute noch nutzen, anziehen, machen?
Genau das tust du.

5) Akzeptiere Unvollkommenheit

Warten wir auf den „richtigen“ Moment, warten wir oft auf Perfektion.
Aber: Unvollkommenheit ist oft der Moment, an den wir uns später liebevoll erinnern.
Das leicht angekokelte Dessert. Der schiefe Blumenstrauß. Der Einkauf im Abendkleid.

Das Leben ist kein Vorspann

Du lebst nicht in der Generalprobe – das hier ist die Aufführung.
Es wird immer irgendwas geben, das noch nicht fertig ist, das nicht perfekt passt.
Das ist normal.

Also: Hol das gute Geschirr raus. Trag das Kleid. Zünde die Kerzen an.
Nicht, weil alles perfekt ist – sondern weil
du es bist, die den Moment wertvoll macht.

Heilpraktikerin für Psychotherapie, Hypnosetherapie, Hypnoseausbildungen

Andrea Blume

Heilpraktikerin für Psychotherapie, Hypnosetherapie, Hypnoseausbildungen

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